Zürich, Sirius, Dada

Der Dandy: Zürich Rämistraße


Das von Sophie Taeuber-Arp aufgenommene ikonische Bild zeigt Walter Serner neben dem Café Odeon vor der Kronenhalle auf der Rämistraße (wohl 1918).


26.4.1915

Serner gibt die dritte und letzte Nummer der von Hugo Kesten und Emil Szittya gegründeten "literarischen Kriegszeitung" Der Mistral heraus

Sommer 1915

Serner lernt den Maler Chrstian Schad kennen, der für die nächsten 12 Jahre sein engster Freund wird

1.10.1915

Die erste Nummer der von Serner gegründeten "Monatszeitschrift für Literatur und Kunst" Sirius erscheint; in den bis zum 1. 5. 1916 erschienen acht Ausgaben schreiben neben Serner u.a. Theodor Däubler, Max Herrmann-Neisse, Elke Lasker-Schüler; Illustrationen liefern u.a. Hans Arp, Max Kubin, Pablo Picasso und vor allen Dingen Christian Schad, der auch ein Plakat entwirft; zudem bringt der "Sirius-Verlag" im November 1915 eine "Schad-Mappe" mit Holzschnitten des Künstlers heraus

Serner und Dada


1915 - 1917

Aufenthalt in der Schweiz (vor allen Dingen Zürich und Genf, wo Christian Schad seit Ende 1916 lebt und arbeitet); Arbeit an der Zeitschrift Sirius (bis Mai 1916); Serners engste namentlich bekannte Freundinnen in dieser Zeit sind die Russin Angela Hubermann und anschließend die unter dem Namen "Marietta" bekannte Münchner Künstlerin Marie Kirndörfer 

Ende 1917

Serner schließt sich dem Kreis der (zuvor von ihm noch im Sirius kritisierten) Züricher Dadaisten um Tristan Tzara (Foto, gemeinsam mit Serner) an und wird neben Tzara bald zum wichtigsten Theoretiker, Propagandisten und Organisator des Dadaismus

März 1918

Serner beendet in Lugano die Niederschrift seines Dada-Manifestes "Letzte Lockerung", von dem Vorstufen bereits in den Zeitschriften Mistral und Sirius erschienen waren; die ersten Auszüge des Manifestes werden im Mai 1919 in der Zeitschrift Dada 4/5 und im November1919 in der von Otto Flake, Tzara und Serner herausgegebenen Dadaisten-Zeitschrift "Der Zeltweg" veröffentlicht; Tzara soll sich für sein eigenes dadaistisches Manifest ungehemmt bei Serners Text bedinet haben

1918/1919

Intensiver Kontakt mit Tristan Tzara; zahlreiche Dada-Aktivitäten in Zürich und Genf; Serner wird denunuziert und von der Zürcher Polizei verdächtigt, ein bolschewistischer Agent zu sein; die Schweizerische Bundesanwaltschaft erwirkt eine Postbeschlagnahme; Serner verlässt am 26.9.1919 Zürich und siedelt endgültig nach Genf über

Dada-Texte

Anfang 19201920


Serner kommt in Kontakt mit dem neuen, auf Dada spezialisierten Hannoveraner Paul Steegemann Verlag und überlässt diesem zwei Manuskripte: die "Letzte Lockerung" und in den Jahren 1915 bis 1919 verfasste Kurzgeschichten, die er unter dem Titel "Zum blauen Affen" zusammengestellt hat


Februar bis April 1920


Dada-Aktivitäten in Genf: in der Galerie von Pierre Néri veranstaltet Serner einen "Salon Dada", in dem Ausstellungen von Christian Schad und Gustave Bouchet sowie von Francis Picabia und Georges Ribemont-Dessaignes gezeigt werden; im März 1920 wird der "Grand Bal Dada" veranstaltet; im März 1920 kehrt Schad nach Deutschland zurück; Serner ist in Genf zunehmend isoliert



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